Mergin Maps erleichtert die Erhaltung im Vereinigten Königreich.
Kent Wildlife Trust
Robbie Still, Digital Transformation Officer beim Kent Wildlife Trust, hat sich auf die Nutzung moderner Technologien spezialisiert, um die Naturschutzarbeit in Großbritannien zu erneuern. Ein Schlüsselelement dabei ist GIS und die Verbesserung der Schnittstelle zwischen der Erfassung im Feld und der Datenanalyse. In diesem Zusammenhang war Mergin Maps ein wichtiges Instrument bei der Überwachung und Koordinierung eines der größten und ehrgeizigsten Wilding-Projekte in Großbritannien.
Die App wurde in verschiedenen Reservaten des Kent Wildlife Trust eingesetzt, vor allem aber im Projekt Wilder Blean, das in einem der größten Gebiete mit alten Wäldern im Vereinigten Königreich stattfindet. Mangelnde Bewirtschaftung der Wälder ist eine der acht Hauptursachen für den Rückgang der Arten, und Wilder Blean zielt darauf ab, durch einen kontrollierten Versuch mit Wisenten, einer fehlenden Schlüsselart, die Wälder auf natürliche Weise bewirtschaften kann, einen Wandel herbeizuführen.
Bison-Versuch
Europäische Wisente werden in diesem Projekt eingesetzt, weil sie Ökosystem-Ingenieure sind; sie sind in der Lage, ihre Umwelt durch ihre natürlichen Verhaltensweisen zu verändern. Wisente können Waldgebiete auf eine Weise verändern, wie es kein anderes Tier kann. Sie fressen Rinde und erzeugen Staubbäder, die für viele Pflanzen und Tiere von Nutzen sind. Diese Funktionen fehlen seit Tausenden von Jahren in den Wäldern des Vereinigten Königreichs, und ihre Wiedereinführung kann dazu beitragen, dass die Tierwelt wieder in Hülle und Fülle vorhanden ist.
Nutzung der App Mergin Maps vor Ort
Es gibt zwei Hauptanwendungen für die App Mergin Maps an diesem Standort. Der erste ist der beabsichtigte Zweck - die Datenerfassung! Der Kent Wildlife Trust verfolgt bei diesem Projekt einen evidenzbasierten, wissenschaftlichen Ansatz, und daher ist die regelmäßige Datenerfassung von entscheidender Bedeutung. Teams von Freiwilligen haben die App genutzt, um das Vorhandensein von invasiven Arten, Nahrungspflanzen für einen besonders seltenen Schmetterling und Anzeichen von Rehen zu überwachen. Die Quadrate des Rasters sind farblich gekennzeichnet, je nachdem, welcher Freiwillige für das jeweilige Quadrat zuständig ist. Die Quadrate werden schwarz, sobald die Daten eingegeben sind, so dass ersichtlich ist, welche Quadrate noch untersucht werden müssen. Dieser Prozess wird von Kora Kunzmann, der Wildtierökologin der KWT, geleitet, während Robbie die Daten verwaltet, die von den Erhebern eingehen. Dieser Prozess wird jedes Jahr wiederholt, so dass hoffentlich eine Verbesserung der Biodiversitätsmetriken zu beobachten ist, wenn die Bisons beginnen, sich auf das Gebiet auszuwirken.
Herausforderungen des Projekts
Das Gelände ist in mancher Hinsicht eine Herausforderung, vor allem wegen des fehlenden Mobilfunksignals und Internets. Die Fähigkeit der App, Ebenen vorzuladen und offline aktiv zu bleiben, hat sich als nützlich erwiesen, um den ersten Bison-Rangern des Vereinigten Königreichs, Tom Gibbs und Donovan Wright, sowie dem Gebietsmanager und dem Aufseher zu helfen, durch das Gebiet zu navigieren und infrastrukturelle Veränderungen und Probleme zu erfassen. Um die Sicherheit der Bisons zu gewährleisten, muss das Gebiet eingezäunt werden. Die Möglichkeit, in der App die Grenzen der Landparzellen anzuzeigen (wo sich die Eigentumsverhältnisse ändern), ist von unschätzbarem Wert, um dies zu organisieren. Infrastrukturebenen, wie z. B. die Lage von öffentlichen Wegerechten, ermöglichen dem Team eine einfache Navigation durch das Gelände. Auch die einfache Markierung von Orten, an denen es ein Mobilfunksignal/Internet gibt, hat sich als nützlich erwiesen, für den Fall, dass das Team einen Anruf tätigen muss!